ÜBER DIE ZfE

PROFIL

Die Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (ZfE) wurde 1998 gegründet. Sie erschien zunächst im Verlag Leske und Budrich, seit 2004 im VS Verlag für Sozialwissenschaften (Springer VS, ein Teil von Springer Nature).

Die ZfE hat sich zum Flaggschiff der deutschsprachigen Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung entwickelt. Sie versteht sich als repräsentatives wissenschaftliches Fachorgan für die gesamte Breite erziehungs- und bildungsbezogener Forschung. Publiziert werden ausschließlich von Expert*innen begutachtete erstklassige Originalbeiträge.

Durch die Herausgeber*innen, den international besetzten Beirat und durch die Themenwahl steht die ZfE für den internationalen Charakter der Erziehungswissenschaft, deren Gegenstand der gesamte Lebenslauf des Menschen ist. Sie ermöglicht durch Aufnahme englischsprachiger Beiträge und Abstracts nicht nur den Anschluss an wissenschaftliche Entwicklungen außerhalb Deutschlands, sondern trägt auch zur stärkeren internationalen Sichtbarkeit der Forschung in deutscher Sprache bei.

Die ZfE ist also ein Periodikum, das die für Erziehung und Bildung wichtigen internationalen und interdisziplinären Entwicklungen in der Forschung zuverlässig, nüchtern und nachvollziehbar präsentiert.

Dabei orientiert sich die ZfE an folgenden Leitlinien:

  • Öffnung von qualitativ hochstehender Forschung für eine breite wissenschaftliche Öffentlichkeit,
  • Bekenntnis zur Interdisziplinarität der Erziehungswissenschaft, Verzicht auf pädagogische Provinzialität,
  • konsequente Integration der internationalen Entwicklung von „Educational Research“,
  • Schaffung eines Forums für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Erziehungs-, Bildungs- und Sozialisationsvorgängen im gesamten Lebenslauf des Menschen.
ETHIK

Die ZfE hat 1998 als erste erziehungswissenschaftliche Zeitschrift in Deutschland dasGutachterprinzip“ eingeführt. Die selbstverständliche Praxis des „Blind Peer Review“ dient der Qualitätssicherung und öffnet den Zugang zu internationalen Zitationsindizes.

Die ZfE ist Mitglied im Comittee on Publication Ethics (COPE) und somit den COPE-Richtlinien verpflichtet. In Anlehnung daran wird bei Beschwerden und Einsprüchen wie folgt verfahren: Die Funktion des „Editors-in-Chief“ prüft die Argumente der Autor*innen sowie die vorliegenden Gutachten und Stellungnahmen und entscheidet, ob (a) die Ablehnungsentscheidung Bestand haben soll, (b) eine weitere unabhängige Stellungnahme erforderlich ist, oder (c) der Einspruch berücksichtigt werden soll. Über diese Entscheidung wird die beschwerdeführende Person informiert. Entscheidungen über Einsprüche sind endgültig.

ARBEITSWEISE

Beiträge werden nach ihrer Einreichung auf formale Passung geprüft. Sodann weist die Schriftleitung den Beitrag einem Mitglied der Herausgebergruppe als „Acting Editor“ zu, welches die Gutachter*innen aussucht. In der Regel werden zwei (manchmal drei) Blindbegutachtungen durchgeführt. Die Gutachten werden mit einer Stellungnahme des Acting Editors an die Schriftleitung gegeben. Die Mitglieder der Schriftleitung beziehen dazu Stellung und fällen eine mehrheitliche Entscheidung zur Annahme oder Ablehnung des Beitrags. Diese Entscheidung wird den Autor*innen mitgeteilt. Auf diese Weise bestimmen die Schriftleitung und die Herausgebergruppe gemeinsam das Profil der Zeitschrift.

STRUKTUR

Die Heftstruktur der ZfE sieht neben dem „Allgemeinen Teil“, in dem frei eingereichte Beiträge publiziert werden, einen großen oder zwei kleinere Themenschwerpunkte vor. Bei umfangreichen Themenschwerpunkten ist es möglich, dass der „Allgemeine Teil“ entfällt. Die ZfE ist zudem bemüht, in jedem Jahr ein bis zwei Hefte ohne Themenschwerpunkt zu publizieren, auch als Konsequenz aus der zuletzt kontinuierlich angestiegenen Zahl von Einreichungen. In seltenen Fällen veröffentlicht die ZfE (Sammel-)Rezensionen.

Der Thementeil wird grundsätzlich eingeleitet mit einem enzyklopädischen Beitrag, der über Geschichte, Semantik und Forschungsstand zum Schwerpunktthema unterrichtet. Damit soll auch der im jeweiligen Thema unkundigen Leserschaft ein Einstieg in das Thema ermöglicht werden. Der Thementeil enthält sodann eine Reihe einschlägiger Originalbeiträge über neueste deutschsprachige und internationale, erziehungswissenschaftliche und interdisziplinäre Forschung und Entwicklungen zum Thema.

Der Allgemeine Teil enthält Beiträge aus allen erziehungswissenschaftlichen Gebieten und Fachrichtungen — wie Allgemeine Pädagogik, Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung, Vergleichende Erziehungswissenschaft, Schulpädagogik, Erziehungspsychologie, Bildungssoziologie und so weiter.

Gelegentlich publiziert die ZfE auch Diskurse zu Kontroversen. Zu einem dedizierten Positionsbeitrag werden Repliken aufgenommen. Möglich ist hier auch die Form des Interviews über ein kontrovers diskutiertes Thema.

GESCHICHTE

Erziehungswissenschaft ist in Deutschland das zweitgrößte Universitätsfach. Das Fach hat sich seit der Mitte des 20. Jahrhunderts etabliert und professionalisiert und bietet ein breites Spektrum von Forschungsfeldern. Es gliedert sich inzwischen in mehr als 25 Subdisziplinen und Fachrichtungen, deren Bedarf an übergreifenden, für alle Zweige wichtigen wissenschaftlichen Resultaten beträchtlich ist. Erziehungswissenschaft ist nicht nur eine Disziplin, die sich mit der Erziehung und Unterrichtung von Kindern befasst. Die Ausweitung pädagogischer Interventionen im gesamten Lebenslauf ist in den zurückliegenden Jahrzehnten konsequent durchgeführt worden. Gegenstand der Erziehungswissenschaft ist heute der gesamte Lebenslauf des Menschen.

Im Zuge dieser Entwicklung ist die Erziehungswissenschaft eine beispielhaft interdisziplinäre Wissenschaft geworden, die sich zunächst gegenüber den Geisteswissenschaften, dann gegenüber den Sozialwissenschaften produktiv geöffnet hat und dieses nunmehr auch gegenüber den Naturwissenschaften unternimmt. Etabliert hat sich eine breite empirische Fundierung, die ständig weiter entwickelt wird.

Prozesse der Internationalisierung, zunächst der europäische Einigungsprozess, haben erziehungswissenschaftliche Makrostrukturen wie die European Educational Research Association oder die World Education Research Association hervorgerufen. Es werden zahlreiche innereuropäische und internationale Kooperationsprojekte realisiert, und es besteht ein großes Interesse an der deutschen Erziehungswissenschaft, nicht nur im osteuropäischen und asiatischen Raum.

Die Gründung der ZfE am Ende der 1990er Jahre verdankt sich der Aufmerksamkeit für diese und weitere epochale Entwicklungen im Erziehungs- und Bildungssystem sowie in den korrespondierenden Disziplinen. Verlangt wurde nach einem Publikationsorgan, in dem die unterschiedlichen Tendenzen konzentriert zur Darstellung gebracht werden können. Es ist der Initiative des engagierten Teams der Herausgeber*innen, unterstützt durch den Wagemut des Verlegers Edmund Budrich zu verdanken, dass die ZfE als forschungsbasierte erziehungswissenschaftliche Zeitschrift am Ende des 20. Jahrhunderts, das auch ein Jahrhundert der Erziehung gewesen ist, gegründet wurde und im Frühjahr 1998 erstmals erscheinen konnte. Mittlerweile ist die ZfE in der Fachcommunity bestens eingeführt und erfreut sich bester Reputation. Seit 2007 wird sie im Social Sciences Citation Index gelistet und erreicht dort wiederkehrend den höchsten Wert für eine deutschsprachige erziehungswissenschaftliche Zeitschrift. Im Jahr 2020 lag ihr Journal Impact Factor bei 0.828.